Die fünf Geschmacksrichtungen

Die Geschmacksrichtung  gibt Auskunft, in welche Richtung bzw. in welcher Schicht ein Nahrungsmittel wirksam ist. Die fünf Geschmacksrichtungen sind sauer, bitter, süß, scharf und salzig.

Sauer: zieht zusammen, adstringierend, wirkt nach unten, erhält die Säfte, rauht auf. (Zitrone, Essig, Petersilie, Sauerkraut, Rhabarber etc.)

Bitter: leitet Energie nach unten und innen, trocknet, klärt, drainiert, unterstützt die Transformation  (Löwenzahn, Ruccola, rote Beete, Kaffee, Chicoree etc.)

Süß: verteilt in alle Richtungen, nährt, stärkt, harmonisiert, reguliert, spendet Energie und Säfte, stützt und zieht Wasser an. (Die meisten Getreide-, Fleisch-, Öl- und Bohnensorten, Bananen etc.)

Scharf: wirkt an der Oberfläche, zieht  nach oben und außen, aktiviert Energie, löst, zerstreut  und öffnet. (Chili, Pfeffer, Ingwer, Rettich etc.)

Salzig: leitet in die Tiefe, führt Energie nach unten, senkt ab, erweicht, löst. (Fische, Salz, Oliven, Sojasauce, Mineralwasser etc.)

Neutral oder fade: reguliert den Feuchtigkeitshaushalt, regt Ausscheidungen an (Kürbis, Pilze etc.)

Im Ling Shu (ein Klassiker der chin. Medizin) steht, dass eine Ernährung, die alle fünf Geschmäcker enthält, die einzige ist, die uns gesund erhält. Sie allein hält das Qi und Blut im Fluss, die Sehnen geschmeidig, die Knochen fest und die Poren geschlossen.

Hier schließt sich dann wieder der Kreis zu dem Denkmodell der 5 Elemente. Die Geschmäcker sind je einem Element zugeordnet. Auch die Organe sind auf Grund ihrer speziellen Aufgaben und Eigenschaften den Elementen zugeordnet  und haben eine besondere Beziehung zu dem Geschmack ihres Elementes. Will man alle Organe optimal versorgen, ist das ebenfalls ein Grund, alle fünf Geschmäcker in unser Essen einzubeziehen.